Berufsbildungsbericht 2018: Gut ausbilden und besser bezahlen

Der Berufsbildungsbericht 2018 zeigt klar: immer weniger Betriebe bilden aus und immer mehr Jugendliche sind ohne Ausbildung. Eine völlig falsche Entwicklung, denn gut ausgebildete Fachkräfte werden in Deutschland dringend gebraucht. Allein in Bielefeld ist die Zahl der Ausbildungsverträge zwischen 2007 und 2017 um 6,4 Prozent gesunken. 762 unbesetzten Plätzen standen 2.877 Bewerberinnen und Bewerber ohne Stelle gegenüber. Bereits heute steuert die Stadt Bielefeld hier entgegen. So wurde etwa ein Ratsbeschluss gefasst, der den Ausbildungsgipfel von Oberbürgermeister Pit Clausen ausdrücklich unterstützt.

Die SPD-Bundestagsfraktion sieht dringenden Handlungsbedarf, erklärt die Bielefelder Bundestagsabgeordnete Wiebke Esdar anlässlich des Tages der Arbeit, dem 1. Mai: „Im Schnitt wird jede vierte Ausbildung abgebrochen. Für uns stehen die Unternehmen in der Pflicht, nicht nur mehr auszubilden, sondern vor allem auch mit hoher Qualität. Eine angemessene Mindestausbildungsvergütung ist dabei für uns nicht verhandelbar, damit Azubis von ihrem Geld leben können.

Der Bericht zeigt auch, dass verschiedene Regionen in Deutschland vor unterschiedlichen Problemen stehen. Daher brauchen wir regional angepasste Programme und wollen die Auszubildenden, wie bereits die Studierenden, durch Azubi-Tickets für den öffentlichen Verkehr unterstützen. Um noch mehr Menschen mit Migrationshintergrund für eine Ausbildung zu gewinnen, müssen wir Sprachkenntnisse fördern und fehlende Qualifizierung ausgleichen.

Eine gute berufliche Bildung hilft nicht nur den Betroffenen und der Wirtschaft, sondern sie ist ein Gewinn für die ganze Gesellschaft. Für uns als SPD ist sie vor allem aber genauso wertvoll wie ein gutes Studium.“

Der Berufsbildungsbericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erscheint jährlich. Er informiert über die Entwicklung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Deutschland.